1989 - Der Anfang vom Ende des Grenzbahnhofs Kietz

Die politischen Veränderungen und wirtschaftlichen Probleme innerhalb des Warschauer Pakts sowie in der Sowjetunion machten sich bereits im Jahre 1989 auf dem Grenzbahnhof Kietz bemerkbar und läuteten nach fast 40 Jahren dessen Niedergang ein.

Stempel EDS Sendung Deutsche Reichsbahn Bahnhof KietzIn meinen Kindheitserinnerungen war der Bahnhof in Kietz war immer voller Züge, doch diese standen nie lang, ständig war Bewegung auf dem Bahnhof. Es gab Militärtransporte, Güter wurden von Ost nach West und umgekehrt durch die Gegend gefahren. Auf Zügen gen Osten sah man z.B. auch immer wieder Plattenbau-Elemente für den Wohnungsbau.

Bild 29: Stempel "EDS [Eisenbahndienstsache] Sendung Deutsche Reichbahn Bahnhof Kietz" (Quelle: siehe Ende des Artikels)

Die gen Osten fahrenden Züge wurden nun nicht mehr, bzw. nur noch sehr zögerlich abgenommen. Der Bahnhof war weiterhin voll, aber es bewegte sich nur noch wenig. Damit begann der Anfang vom Ende des Grenzbahnhofes Kietz. Zu Beginn des neuen Jahrzehnts gab es auf einmal viel zu viele Mitarbeiter für die wenige, noch vorhandene Arbeit. Der Niedergang des Bahnhofs wird Teil des dritten und letzten Artikels dieser kleinen Serie sein.

 

Quellen:

  • „Der Grenzbahnhof Kietz“, aus: Chronik des Dorfes Kietz, Petra Link und Birgit Werth, um 1980; Archiv des Verein für die Geschichte Küstrins e.V.
  • Chronik der Deutschen Reichsbahn – Dienstort Kietz; Archiv des Verein für die Geschichte Küstrins e.V.
  • Akte "Rat des Kreises Seelow, Kreisplankommission, Signatur: 3483", Kreisarchiv Märkisch-Oderland
  • Gespräche mit Horst Hermann und Monika Steinhauf
  • Archiv Andy Steinhauf

Bildquellen: