Landsberger Chaussee (später Tamseler Chaussee)
Küstrin-Neustadt
Tel: 657
Die Geschichte der "Ersten Küstriner Möbelfabrik" von Franz Schumann beginnt im Jahre 1908 in Berlin. Im Jahre 1912 verlegte Franz Schumann seine Fabrik nach Cüstrin, in die Lange Vorstadt 81c (heute Küstrin-Kietz). Der Sitz des Unternehmens befand sich in direkter Nachbarschaft zum Sägewerk von Rudolf Seefeldt - neben der Lünette C. Die Fabrik wurde am 25.10.1912 noch unter dem Namen "Erste Cüstriner Möbelfabrik mit elektrischem Betrieb Franz Schumann" in das Handelsregister eingetragen. Diesen Namen trug sie bis Dezember 1921, dann wurde das Unternehmen in "Erste Cüstriner Möbelfabrik Franz Schumann" umbenannt.
Am 18. Januar 1918 übernahmen der Architekt Arthur Schumann und Willy Schumann die Firma, damit wurde sie zu einer offenen Handelsgesellschaft (oHG). Arthur Schumann hatte schon seit der Gründung des Unternehmens den Posten eines Prokuristen inne. Die oHG existierte bis Mai 1930, dann schied Willy Schumann aus der Gesellschaft aus und Arthur S. führte sie als Einzelunternehmen weiter.
Um bzw. nach 1921 zog die Fabrik auf ein Areal an der Tamseler Chaussee (Verlängerung der Landsberger Straße) in Küstrin-Neustadt um. Dort verfügte sie über einen direkten Eisebahnanschluß über das "Falckenberg'sche Gleis". Dieses war ursprünglich um 1900 für das Dampfsägewerk von Theodor Falckenberg in Lagardesmühlen (bei Warnick) angelegt worden. Zum 25jährigen Bestehen im Jahre 1933 brachte die Firma einen Jubiläumskatalog heraus, ein Auszug ist unten abgebildet. Etwa 1934/35 brannte die Möbelfabrik ab (siehe Bild). Sie wurde jedoch wieder aufgebaut und existierte bis 1945. Während des Zweiten Weltkrieges produzierte man auch (Sperrholz-)Kisten für Gasmasken.
Am Standort in Küstrin-Neustadt gehörten zum Unternehmen die folgende Betriebsteile:
- Möbelfabrik
- Sägewerk
- Sperrholzwerk
- Furnierwerk
- sowie eine Nutzholzhandlung
Quellen:
- Kataloge des Unternehmens
- Verschiedene Adressbücher der Stadt Küstrin (1913,1939/40)
- Zeitungsfoto: Archiv Horst Herrmann
- Restliche Abbildungen: Archiv Andy Steinhauf