Über die in diesem Artikel behandelten Firmen das "Wilhelmswerk Georg W. Körting" und die "Ostdeutscher Holzhof, Keunen, Körting & Täube GmbH" ist bisher nur sehr wenig bekannt, beide wurden zu Beginn der 1920er Jahre gegründet und waren Mitte / Ende der 1920er Jahre schon wieder Geschichte.
Wilhelmswerk Georg W. Körting
Am 30. März 1921 wurde die Firma ins Küstriner Handelsregister eingetragen. Inhaber war der Kaufmann Georg Wilhelm Körting aus Berlin-Wilmersdorf. Neben dem Betrieb eines Sägewerks produzierte die Firma auch Fenster und Türen in einer Tischlerei. Für beide Betriebsteile findet man im "Telefon-Adreßbuch für das Deutsche Reich" zumindest eine grobe Standortangabe: die Weinbergstraße in Küstrin-Neustadt. Man kann also davon ausgehen, dass der Sitz der gesamten Firma wohl in der Weinbergstraße war. Um 1925 beschäftigte die Firma zwischen 80 und 100 Mitarbeiter und lieferte ihre Produkte wohl hauptsächlich nach Berlin, ins Rheinland und in die Niederlande. Zu dieser Zwit plante man auch, die Produktion von einfachen Möbeln aufzunehmen. Schon am 19. Januar 1928 wurde die Firma aber wieder aus dem Küstriner Handelsregister gelöscht. Im Adressbuch der Stadt Küstrin von 1928 ist sie schon nicht mehr enthalten, der genaue Standort kann aktuell also nicht ermittelt werden.
Ostdeutscher Holzhof, Keunen, Körting & Täube GmbH

Am 17.Oktober 1922 folgte die Eintragung einer weiteren Firma, an der auch Georg Wilhelm Körting beteiligt war, die "Ostdeutscher Holzhof, Keunen, Körting & Täube GmbH". Neben Körting wurde auch ein Herr Otto Täube aus Berlin-Wilmersdorf zum Geschäftsführer der GmbH bestimmt. Sitz der Firma war ebenfalls die Weinbergstraße in Küstrin-Neustadt, genauer gesagt die Weinbergstr. 44. Im Jahre 1923 wurde eine Zweigniederlassung in Eindhoven (Niederlande) gegründet. Schon im März 1925 war aber der Hauptsitz der Firma nach Berlin verlegt und die Firma aus dem Küstriner Handelsregister gelöscht. Die Firma existierte in Berlin noch in den 1940er Jahren.
Was versprach sich Georg Wilhelm Körting vom Standort Küstrin für seine Holzgeschäfte? Vielleicht war es die günstige Lage an den Wasserstraßen Oder und Warthe? Darüber konnte man relativ einfach große Mengen Holz per Schiff aus den Forsten heranschaffen. Warum aber wendete er sich dann so schnell wieder von diesem Standort ab? Diese Fragen müssen leider erst einmal unbeantwortet bleiben.
Quellen:
- Historisches Handelsregister Küstrin
- Verschiedene Gewerbe-Adressbücher und Telefonbücher aus den 1920er Jahren
- Küstrin in der Gegenwart, von Stadtbaurat Hecht, Küstrin, Königsberger Kreiskalender 1926